Aber ich hatte ja noch ein paar Tage der Semesterferien übrig, also nahm ich das Angebot des netten älteren Ehepaares vom Campingplatz an und fuhr noch für ein paar Tage nach Rotorua. Diese mittelgroße Stadt befindet sich in einem der aktivsten thermalen Gebiete Neuseelands, und sie ist mitten in den Krater eines Vulkans gebaut! Klingt verrückt, aber der Vulkan ist schon seit mehr als 100 Jahren nicht mehr ausgebrochen, und hey, jeder bekommt kostenlose Erdwärme! :-D
Im Vulkan liegt auch ein See, der Lake Rotorua. |
Die thermalen Aktivitäten sind überall zu sehen, und auch zu riechen. Denn aus der Erde kommen Schwefelgase, und einige davon riechen, wie sicher jeder schon mal im Chemieunterricht gehört hat, nach faulen Eiern. Hier also mal ein paar Impressionen vom Stadtpark:
Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein ganz normaler Park, aber wozu die Zäune? |
Dafür! |
Denn hinter den meisten Zäunen befindet sich entweder heißer Wasserdampf oder kochender Schlamm. |
Es gibt auch ein Fußbad, denn wo es soviel warmes Wasser gibt, muss man ja nicht knausern. |
In Rotorua und der näheren Umgebung gibt es eine ganze Menge solcher Pools, denn es gibt überall heißte Quellen. Da auch der Schlamm medizinisch wertvoll sein soll, war und ist Rotorua ein beliebter Kurort. Der erste kommerziell genutzte Pool lag übrigens neben einer Lachgas-Quelle :-)
Und so sieht es hier am Strand aus. |
Das Wasser ist trüb vom vielen Schlamm aus den blubbernden Schlammpools. |
Und hier ist ein schöner kreisrunder Pool. Der ist aber viel zu heiß, um darin zu baden. |
Als Kurort hat Rotorua eines der ältesten Badehäuser Neuseelands zu bieten. Heute ist es allerdings das Stadtmuseum, und das Badehaus wurde daneben neu gebaut.
Das Gebäude ist schon sehr beeindruckend. Die Grasflächen rechts und links sind für Boule und ähnliche Spiele. |
Auch die Aussicht von oben ist sehr schön. |
Und das ist das neue Badehaus. Hinten heraus befindet sich ein großes Schwimmbecken, das mit dem Wasser aus der unterirdischen heißen Quelle erwärmt wird. |
Und das war das Abendessen: das links sind ganze Hühner, und rechts Kartoffeln und Kumara (neuseeländische Süßkartoffeln). |
Alles wurde im Erdofen (dem sogenannten umu) 24 Stunden lang gebacken, bevor es auf unsere Teller kam. Und während alles vorbereitet wurde, bekamen wir eine Einführung in traditionelle Tänze und Gebräuche.
Die Krieger steigen aus dem Waka (Kanu). |
Der Häuptling hält eine Begrüßungsansprache. |
Und natürlich gab es auch einen Kriegstanz, den berühmten Haka. |
Am nächsten Tag wollte ich mir dann noch ein bisschen mehr blubbernden Schlamm ansehen und bin in einen der Thermalparks gegangen, in denen besonders hohe Aktivität herrscht (dafür muss man dann natürlich auch bezahlen.) Das ganze nennt sich Höllentor (Hell's Gate), und teilweise sah es auch so aus :-)
Das war der Eingang, und ja, es dampft zwischen den Pflastersteinen. |
Und dann sieht es aus wie eine vernebelte Mondlandschaft. |
Der Dampf enthält Schwefel, und der lagert sich dann auf den Steinen ab. |
Deshalb sind die so schön gelb. |
Und dann gibt es natürlich auch wieder blubbernden Schlamm ;-) |
Hier hat sich der Schlamm soweit selbst gestapelt, dass sich ein vulkan-ähnlicher Turm gebildet hat. |
Und inmitten dieser... |
... doch recht trostlos wirkenden Landschaft... |
... ein Fleckchen grünes Gras :-) |
Und sogar ein Wasserfall, der konstant 40 Grad hat. Früher badeten die Maori-Krieger nach Kämpfen in seinem schwefelhaltigen Wasser, um ihre Wunden zu reinigen. |
Aber dann auch wieder ein Pool, der 98 Grad heiß ist, und in dem man ein ganzes Schwein in zwei Stunden gar kochen kann. Und außer ein bisschen Schwefelgeruch schmeckt es wohl ganz normal. |
Und nach dem Rundgang kann man dann seine Füße noch in schönen warmen Schlamm stecken :-) (Ja, es gibt Frischwasser und Handtücher.) |
Dieser Strand sieht schon eher normal aus. Die Insel ist mitten auf dem See und eine heilige Stätte der Maori. |
Das ist der Hamurana-Park, benannt nach der Frischwasserquelle, die diesen See speist. Deshalb ist das Wasser auch so klar. |
Die Natur sieht noch sehr ursprünglich aus. |
Und das ist die Quelle. Niemand weiß genau, wie tief sie eigentlich ist, denn bis jetzt hat noch niemand ihren Grund gefunden. |
Und das erinnert schon ein bisschen an Urwald. |
Aber es würde nicht Rotovegas heißen, wenn es nicht noch ein paar Abenteuer zu bieten hätte. Es gibt zum Beispiel einen Aktivitätenpark, der neben einem Labyrinth, einer Bungee-Jumping Anlage und einem Schnellbootausflug auch noch eine Schwebebahn und eine Windanlage bietet, die einen senkrecht in die Luft pustet. Und dann gibt es noch Zorbing: man rollt in einem großen Gummiball einen Hügel herunter. Entweder trocken (mit Seilen befestigt) oder mit ein bisschen Wasser darin, damit man schön rutscht.
Erst einmal wird man auf den Hügel gebracht. |
Und dann geht der Spaß los! Das links am Rand ist übrigens die Anlage, die die Bälle wieder nach oben bringt. |
Die gerade Strecke ist für die trockene Variante, denn da man festgeschnallt ist, dreht man sich sowieso die ganze Zeit. Ja, kopfüber. :-D |
Und dann wird man unten aufgefangen und darf wieder herausklettern :-) |
Die Kühe ziehen um. So etwas würde man auf einer deutschen Bundesstraße wahrscheinlich eher nicht sehen. |